5 Monate sind um! Vor exakt fünf Monaten landete ich mit dem Flieger in Tokyo Haneda. Verrückt! Einfach verrückt! Mein letzter Beitrag endete mit meiner Ankunft bei meiner Gastfamilie. Seitdem hat sich einiges getan.
Abschluss des Konversationskurses
5. April 2022 - Start des Konversation 5 Kurses und damit des letzten Moduls meiner Konversationsunterrichtsreihe am Kudan Sprachinstitut. Wir beginnen die ersten zwei Wochen zu viert. Drei meiner Kommilitonen aus dem Konversation 4 Modul werden auch das 5er-Modul mitmachen. Nach kurzer Zeit kristallisiert sich heraus, dass eine Freundin in den Intensivkurs wechselt, um sich auf die Jobsuche zu konzentrieren und nach weiteren drei Wochen verlässt auch meine französische Mitschülerin die Klasse, um ein Praktikumsangebot anzunehmen. Aus vier mach zwei und der Unterricht wird intensiver. Meine Sprachkenntnisse verbessern sich rasant und ich lerne jeden Tag unglaublich viel. Ich genieße jede Minute, die ich in der Schule verbringen kann. Nach dem Unterricht treffe ich mich mit Freunden, gehe spazieren oder zum Sport. Endlich kann ich auch Vicky wieder treffen. Einige meiner Leser, die meinen Blog von 2015/2016 verfolgt haben, werden sich an sie erinnern. Vicky begann mit mir gemeinsam 2013 den japanisch Sprachunterricht an der Bauhausuniversität in Weimar und war mein Anker, als ich 2015 zum ersten Mal nach Japan kam. Wir gaben uns, wenn es um das Leben in Japan ging, immer wieder die Klinke in die Hand. Doch diesmal dürfen wir endlich gemeinsam hier leben und Zeit verbringen!
Teezeremoniestunden
Ab dem 14. April nehme ich an einem Teezeremonie-Kurs teil, welcher über meine Sprachschule angeboten wird. "Urasenke" nennt sich der Stil, welchen ich ausführe. Der Kurs findet einmal pro Woche, nach dem Unterricht statt und ich lerne schnell. Es macht mir unglaublich viel Spaß, diese bewusste Kunst des Tee-Servierens zu erleben und selbst auszuprobieren. Ab meiner 5ten Stunde nutze ich die Zeit, die ich zwischen Sprachunterrichtsende und Teezeremonie Beginn habe, um mich in Yukata (den japanischen Sommerkimono) umzuziehen. Der Kurs, welcher von der Sprachschule organisiert wird, dauert 8 Wochen. Ich habe mich dazu entschieden, auch nach dem Ende des Kurses weiterhin Unterricht bei meiner Lehrerin zu nehmen und nach dem Basiswissen auch die feinen Kniffe und Einzigartigkeiten zu lernen.
Neue Freunde und Erlebnisse
Neben den Zusatzangeboten der Sprachschule eröffnen sich immer wieder Möglichkeiten, dass ich mich mit meinen japanischen Freunden treffen kann. Events, wie ein Spaziergang im Kimono durch Asakusa oder ein Tag im Garten des Meiji-Schreins mit Spiel und Spaß.
Ich genieße es, neue Menschen kennenzulernen und mit ihnen Erlebnisse zu teilen.
Neben all den neuen Menschen, die ich kennenlerne, habe ich nun endlich die Chance einige Freunde zu sehen, welche ich über Instagram kennen und schätzen gelernt habe. Dani aus Kanada, Nicole aus Italien und viele andere, welche mich während meiner Wartezeit in Deutschland unterstützt haben und für mich da waren. Die Sprachschule organisiert neben Kursen immer wieder Austausch-Veranstaltungen, welche wertvolle Möglichkeiten sind, alltagstaugliches Japanisch zu sprechen. Bei einem Wanderausflug auf den Mt. Takao, einen Berg an der Grenze zur Präfektur Yamanashi, lerne ich zwei Japaner kennen, die genau so wander begeistert sind wie ich. Mit deren Wandergruppe geht es für mich im Juni auf den Kinpou-san, einen Berg in den japanischen Alpen, von dem aus der Mt. Fuji betrachtet werden kann. Ein absolut magisches Erlebnis!
Vom Conversationskurs zum Intensivkurses
Als der Juni endet, endet auch mein Konversationskurs. Bestanden mit guter Punktzahl geht es für mich in den Intensivkurs. 中級Ⅱ JLPTN2 前半 (Chokyu 2, maehan) ist der erste Teil des JLPT N2 Level Kurses. Neben neuen Klassenkameraden habe ich neue Lehrer und neue Bücher. Aufregend und gleichzeitig anstrengend. In Tokyo zur Sprachschule zu gehen und für ein Jahr und drei Monate noch einmal intensiv und unter Anleitung Japanisch zu lernen, war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Ich lerne jeden Tag unglaublich viel und kann das gelernte im Alltag gleich umsetzen. Der Unterricht am Kudan Sprachinstitut ist realitätsnah und die Lehrer geben uns immer wieder Hinweise und Werkzeuge an die Hand, damit unser Japanisch authentisch klingt und sich nicht nach Textbuch anhört. Dafür bin ich unglaublich dankbar! In meinem nächsten Beitrag möchte ich euch meinen Arbeitsplatz für das kommende Jahr vorstellen. Manche von euch haben bestimmt schon gemerkt, dass aus meinem anfänglichen 9 Monaten inzwischen zwei Jahre geworden sind. Die Pläne nehmen Gestalt an und werden im kommenden Beitrag ausführlicher erörtert. Bis dahin, bleibt gesund und lasst es euch gut gehen!
eure Tanja
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