Hey ihr Lieben, hier kommt der erste Beitrag für das Kapitel Kimonos.
Ich möchte eine Serie erstellen, welche sich nicht nur mit dem japanischen Traditionsgewand selbst beschäftigt, sondern mit allen Aspekten drumherum.
Wie wird es angezogen, wann wird es getragen, welche Arten gibt es, welche Regeln sind zu beachten und vieles mehr. Falls ihr interessiert seid und mehr erfahren wollt, vergesst nicht am Ende des Beitrages den Newsletter zu abonnieren. ^_^
Kimono - Was ist das überhaupt?
Ein Kimono ist ein traditionelles japanisches Kleidungsstück, das aus einem langen, oft kunstvoll gemusterten Gewand mit breiten Ärmeln besteht. Dieses ikonische Kleidungsstück wird üblicherweise von Männern, Frauen und Kindern in Japan zu einer Vielzahl von Anlässen getragen und zeichnet sich durch seine Eleganz, Vielseitigkeit und tiefe kulturelle Bedeutung aus. Kimonos sind nicht nur ein Ausdruck traditioneller Handwerkskunst, sondern spiegeln auch die Werte und Traditionen der japanischen Gesellschaft wider.
Für viele, vor allem ältere Menschen hier in Japan, ist ein Kimono mehr als nur ein traditionelles Kleidungsstück. Viele verbinden damit wundervolle Erinnerungen aus ihrer Kindheit oder Jugend und jüngere Leute entdecken es heute wieder für sich und hauchen ihm auf unterschiedliche Weise neues Leben ein.
Kimono Arten
Es gibt verschiedene Arten von Kimonos in Japan, die je nach Anlass, Jahreszeit und Geschlecht der Person getragen werden. Hier ist eine umfassende Liste der Kimono-Arten, zusammen mit kurzen Erklärungen:
1. Furisode (振袖): Ein langer Kimono mit auffälligen, weit ausgestellten Ärmeln, der oft von jungen, unverheirateten Frauen bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder Seijin no Hi (dem Tag der Volljährigkeit) getragen wird.
2. Tomesode (留袖): Ein formeller Kimono für verheiratete Frauen. Er hat kürzere, eingeschränkte Ärmel im Vergleich zu Furisode und ist oft einfarbig oder hat dezente Muster. Tomesode werden bei Hochzeiten oder wichtigen gesellschaftlichen Anlässen getragen.
3. Iromuji (色無地): Ein einfarbiger Kimono, der in verschiedenen Farben erhältlich ist und oft bei formellen Anlässen wie Teezeremonien oder Hochzeiten getragen wird. Iromuji sind weniger auffällig als andere Kimono-Arten.
4. Houmongi (訪問着): Ein Kimono mit Muster, das über die Nähte hinweg verläuft, und wird bei halbformellen Anlässen wie Abendessen oder Theaterbesuchen getragen. Houmongi können von Frauen jeden Alters getragen werden.
5. Komon (小紋): Ein informeller Kimono mit wiederholten Mustern und oft von Frauen im Alltag oder bei informellen Treffen getragen. Es ist eine bequeme Wahl und kann je nach Jahreszeit aus leichterem oder schwererem Stoff hergestellt sein.
6. Yukata (浴衣): Ein informelles Sommerkleid, oft aus leichter Baumwolle, das in Japan bei Festivals, Feuerwerken oder im heißen Sommer getragen wird. Yukatas haben weniger komplexe Bindetechniken als Kimonos.
7. Montsuki (紋付): Ein traditioneller Kimono für Männer, oft schwarz, mit einem Familienwappen (Mon) auf der Brust. Montsuki werden oft bei formellen Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Teezeremonien getragen.
8. Juban (襦袢): Ein leichtes Unterkleid, das unter dem Kimono getragen wird, um den Kimono zu schützen und den Tragekomfort zu erhöhen.
9. Uchikake (打掛): Ein prunkvoller Hochzeitskimono, oft reich verziert und sehr lang. Uchikake wird über einem anderen Hochzeitskimono getragen und ist besonders bei Shinto-Hochzeiten beliebt.
10. Kakeshita (掛け下): Ein weiterer Hochzeitskimono, der unter dem Uchikake getragen wird, normalerweise mit kräftigen Farben und Mustern.
11. Kasane no Irome (重ねの色目): Ein Kimono-Set, das aus zwei Kimonos besteht und oft bei sehr formellen Anlässen wie kaiserlichen Hofzeremonien getragen wird.
12. Mofuku (喪服): Ein Trauerkimono, der bei Beerdigungen und Trauerzeremonien getragen wird. Mofuku ist schlicht schwarz und hat spezielle Bindetechniken.
13. Kurotomesode (黒留袖): Eine spezielle Art von Tomesode, die oft bei Hochzeiten enger Verwandter der Braut getragen wird, normalerweise in Schwarz mit weniger aufwändigen Mustern.
14. Kurofurisode (黒振袖): Ein schwarzer Furisode, der bei bestimmten Trauerzeremonien getragen wird.
15. Hikizuri (引きずり): Ein langer, eleganter Kimono mit verlängertem Saum, der oft von Geishas oder Tänzerinnen bei traditionellen Aufführungen getragen wird.
16. Menzou (面蔵): Ein formeller Kimono für Männer, oft in gedeckten Farben, der bei Hochzeiten oder Teezeremonien getragen wird.
17. Junihitoe (十二単): Ein sehr formeller Kimono, der aus zwölf Schichten besteht und oft von Mitgliedern des kaiserlichen Hofes bei traditionellen Hofzeremonien getragen wird.
18. Chu-furisode (中振袖): Ein halbformeller Kimono mit kürzeren Ärmeln als der Furisode, der von jungen Frauen getragen wird.
Die Auflistung spiegelt den Teil der japanischen Kimonowelt wider, wie wir sie heute kennen. Es gibt natürlich noch regionale, sowie historische Unterschiede, welche im Moment jedoch den Rahmen sprengen würden.
Ich werde zu jedem Kimono einen gesonderten Beitrag verfassen, damit ihr euch, wenn ihr Interesse habt, Stück für Stück in das Thema einlesen könnt.
Mein Ziel ist es, ein online Wörterbuch auf Deutsch und Englisch zu erstellen, welches nicht nur hilft, das Thema Kimono und seine Geschichte besser zu verstehen, sondern auch als Nachschlagewerk und Lernhilfe genutzt werden kann.
Ich werde die Beiträge zu den einzelnen Arten Stück für Stück verlinken, damit ihr schnellere Zugriffe habt. Natürlich werden auch Artikel rund um meine Kimono-Reise gepostet werden. Themen wie der Kimono-Wettbewerb, meine Kimono Schule oder Freizeitaktivitäten im Kimono sollten in Kürze folgen. Bleibt also gespannt und vergesst nicht den Newsletter zu abonnieren. ^_^
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