
Ich sehe mir selbst beim Wachsen zu.
Es gibt kein Jetzt, kein Gestern und kein Morgen.
Nur das Dasein, in dem alles im selben Moment existiert.
Ich stehe auf der rot gestrichenen Veranda eines Tempels und schaue auf mich selbst hinab, wie ich zwischen den ganzen anderen Menschen meinen Weg gehe. Ich bewundere mich für meine Stärke, meine Resilienz, meine Kraft und mein Selbstbewusstsein, einfach meinen Weg zu gehen.
Ich schaue mir zu, wie ich Hindernis um Hindernis überwinde, Menschen treffe und lächle.
Ja, ich lächle.
Weil es wunderschön ist, mir selbst beim Wachsen zuzuschauen.
Ich bin Beobachter und Handelnder zugleich. Mein Geist schwebt über den Stufen des Tempels, während meine Füße den Pfad unter mir spüren. Die Zeit fließt durch mich hindurch, aber sie hält mich nicht fest. Ich sehe mein früheres Ich, das gezweifelt hat, das gefallen und wieder aufgestanden ist. Ich sehe mein künftiges Ich, das noch mutigere Schritte wagt, sich immer weiter entfaltet.
Und doch bin ich all das zugleich:
Die Suchende, die Zweifelnde, die Mutige, die Handelnde.
Der Wind trägt leise Stimmen zu mir, Worte, die ich einmal hörte, Ratschläge, die mir gegeben wurden, Rückhalt, den ich gespürt habe.
Aber auch Zweifel, Zurückweisungen, Momente der Unsicherheit.
Doch sie verlieren an Bedeutung, denn ich sehe mich lächeln.
Nicht aus Arroganz, sondern aus tiefer innerer Zufriedenheit.
Ich bin kein statisches Wesen, sondern ein ständig Wandelndes.
Und genau darin liegt die wahre Schönheit: Im Werden, im Wachsen, im Sein.
Jeder Schritt, den ich gehe, ist eine Entscheidung.
Jedes Wort, das ich spreche, formt meine Wirklichkeit.
Die Welt um mich herum verändert sich, aber das, was mich ausmacht, bleibt: mein Wille, mein Licht, mein unaufhaltsames Voranschreiten.

Ich habe keine Angst vor dem Morgen, denn es gibt nur das Jetzt, in dem ich atme, fühle und mich weiter entfalte.
Ich trete von der Veranda herab, zurück in die Menge, zurück in das Leben.
Doch ich weiß: Ich werde mich immer wieder aus der Ferne betrachten und mir selbst mit Staunen zusehen, wie ich wachse.
Und immer werde ich dabei lächeln.
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