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Go with the flow - Mit dem Fluss des Lebens gehen

tanjaschneider96



Mit dem Fluss des Lebens zu gehen, wird oft missverstanden als eine Haltung der Gleichgültigkeit, als ein passives Treibenlassen, das Anstrengung, Willen oder Verantwortung aufgibt. Doch was, wenn es in Wirklichkeit wahre Harmonie mit dem Daseins selbst bedeutet und nicht, dass man aufhört, sich zu kümmern; vielmehr wäre es die tiefste Form der Achtsamkeit, eine intuitive Antwort auf die sich entfaltende Realität.


Sich zu kümmern bedeutet nicht, Kontrolle auszuüben. Manche glauben, dass echte Fürsorge darin besteht, festzuhalten, Widerstand zu leisten oder die Welt nach dem eigenem Willen zu formen. Doch genau das erzeugt Reibung – einen unnatürlichen Kampf gegen die unausweichliche Dynamik des Lebens. Wahre Fürsorge hört zu. Sie lernt. Sie bewegt sich im Einklang mit dem Rhythmus des Seins anstatt dagegen.


Im Fluss zu bleiben bedeutet, dem Prozess zu vertrauen – nicht in blindem Glauben, sondern in tiefem Bewusstsein dessen, was in und um uns passiert. Es bedeutet, zu wissen, wann man handeln und wann man warten sollte, wann man führen und wann man nachgeben darf. Der Fluss hört nicht auf, sich um die Felsen zu kümmern, die er formt; der Wind bricht nicht die Bäume, die er umschmeichelt. Die Natur bewegt sich in Übereinstimmung mit sich selbst, formend und geformt in einem fortwährenden Austausch.


Auch wir sind Teil dieses großen Geschehens. Wenn wir uns der Realität widersetzen und an starren Erwartungen, Vorstellungen oder Wüsnchen festhalten, schaffen wir Leid. Doch sich mit dem Strom zu bewegen bedeutet nicht, die Richtung aus den Augen zu verlieren in die man gehen möchte. Es bedeutet, klug zu navigieren, Entscheidungen mit Klarheit zu treffen und zu erkennen, dass Hingabe und Anstrengung keine Gegensätze sind – sondern zwei Aspekte desselben Flusses.


Sich zu kümmern und gleichzeitig in Bewegung zu bleiben, heißt, Veränderungen anzunehmen, ohne sich selbst zu verlieren. Es bedeutet, sich vollständig, aber mit Leichtigkeit zu engagieren, leidenschaftlich zu lieben, ohne zu besitzen. Es ist eine Kunst – eine, die Mut, Demut und Vertrauen erfordert. Es ist das Paradox von Handeln in Akzeptanz, die Weisheit zu erkennen, dass Loslassen nicht Aufgeben bedeutet, sondern das Leben sich so entfalten zu lassen, wie es muss – mit unserem bewussten und mitfühlenden Mitwirken. Ein Tanz, in dem abwechselnd geführt und gegangen wird. 

 
 
 

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